kleist in der naxoshalle

DAS THEATER WILLY PRAML IST WIEDER DA!
+++ news aus der naxoshalle +++
AM KLEINEN
WANNSEE. KLEISTS ERZÄHLUNGEN
Der Lese-Marathon zum Kleist-Jahr

Unhappy – End – Stories sind Kleists Erzählungen allesamt. Turbulente
Anläufe, die irgendwann doch zu menschlicher Normalität und Harmonie sich
glätten, dann wieder in bestialischem Horror erstarren, um sich mit einem
freundlichen Schlusssatz des Autors zu verabschieden, der uns so großzügig
an seinem Schaudern an der Welt hat teilnehmen lassen. An seiner Freude am
Schaudern an der Welt, das Kleist wie ein Wortarchitekt in gewaltige
Sprachtürme bannt. „In der Kunst kommt es überall auf die Form an, und alles
was eine Gestalt hat, ist meine Sache“, sagt Kleist. Hinter der strengen
Form der das Unglaubliche berichtenden Sätze kommt die Wahrheit hervor. Der
Triumph der Sprache über alle Unaussprechlichkeiten der Welt. Das
interessiert uns, die wir einen Anker suchen.

6 Geschichten von ihm werden wir – in zweiwöchigem Turnus – als
Lese-Marathon mit dem Ensemble nacherzählen, im nachgestellten Ambiente des
„Kleinen Wannsee“ in Berlin, an den wir uns erinnern wollen. Hier hat Kleist
sich das Leben genommen – in den Mund geschossen: um das Stammeln zu beenden
mit dem er so bemüht war, immer wieder das Unfassbare auszusprechen. 1811.
34jährig. Vor 200 Jahren.

Regie: WILLY PRAML

Mit: REINHOLD BEHLING, JAKOB GAIL, BIRGIT HEUSER, TINO LEO, MICHAEL WEBER,
GALA WINTER

Spieldauer: 1.30h

10.03./24.03./07.04./28.04./12.05./13.05. jeweils 20.00 Uhr

Eintritt: 9 € normal/ 5 € Schüler und Studenten, für die beiden
Kohlhaas-Abende: 15 / 8 €,
Wannsee – Abo = 6 Abende = 40 € ( + eine Berliner Weisse am Eröffnungsabend)

DER ZERBROCHNE KRUG. KLEIST
Lustspiel

Zwischen Holla und Hussahe liegt der Ort des Sündenfalls. ADAM, der
Dorfrichter, muss hier im Prozess den Täter ermitteln, der in der Nacht den
Krug zerbrach. Den Krug, der unberührt in EVEs Zimmer stand – bisher so
sicher wie ihre Jungfräulichkeit.
Nun aber hat der Krug ein Loch und . . . Eves Ruf ist hin.
War´s der Ruprecht, war´s der Lebrecht, war´s ein Dritter ?

Der Dritte Mann ist: Adam selbst! Und seine Täterschaft steht von Anfang an
fest – für uns, die Zuschauer, (noch) nicht für die Beteiligten; die müssen
alle erst selbst zur Erkenntnis gelangen – wie Adam weiland, als er, von Eva
verführt, verbotenerweise mit vom Baum der Erkenntnis aß. Und darum von
seinem HERRN aus dem Garten Eden vertrieben worden war.
Den Spagat, Richter und Schuldiger zu sein in einer Person!, gespannt
zwischen der Nacht, der Tat und dem Tag des Gerichts, führt uns der Artist
der Sprache: Kleist in (s)einem LUST-SPIEL vor: unter der Kuppel – ohne Netz
und doppelten Boden – vor vollem Haus.

Und wie der untreue LUZIFER aus dem Himmel, wie der gottgleiche Adam aus dem
Paradies, so fällt der erwischte Dorfrichter erst aus Eves Fenster und dann
hinkend aus dem hohen Amt . . . ins öde Nichts.
Jenseits von Eden!
„Hol mich der Teufel“, flucht er. –
Nichts ist sicher, selbst die Sicherheit nicht, muss Adam erkennen.
Eine jede ERKENNTNIS ist schrecklich!

Regie: WILLY PRAML
Bühne/Kostüme: MICHAEL WEBER

Mit: ANDREINA COATTO, REINHOLD BEHLING, JAKOB GAIL, TINO LEO, MICHAEL WEBER,
GALA WINTER

Spieldauer: 1.55h

Premiere: 17.03. 20.00 Uhr
19.03./20.03./25.03./26.03./27.03/ jeweils 20.00 Uhr
08.04./09.04./10.04./29.04. jeweils 20.00 Uhr
05.05./06.05./07.05. jeweils 20.30 Uhr

Eintritt: 18 € normal/ 14 € ermäßigt / 9 € Schüler & Studenten / 7 €
Frankfurt-Pass