berliner abendblätter 2.00 am 28.12.

28.12.
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GfK Kaufkraft 2011 – Anstieg dank Wirtschaftsaufschwung
Aktuelle GfK Kaufkraftstudie für Deutschland
Nürnberg, 14. Dezember 2010 – Die Kaufkraft der Deutschen steigt gegenüber dem Jahr 2010 im nächsten Jahr deutlich an – um 499 Euro pro Kopf. Diese Entwicklung ist zum einen auf die schnelle Überwindung der Finanzkrise, aber auch auf die höheren Lohnerwartungen zurückzuführen. Die regionale Auswertung der Daten zeigt, dass etwa der Stadtstaat Hamburg besonders profitiert. Das ist ein Ergebnis der Studie von GfK GeoMarketing.
Die Gesamtsumme der GfK Kaufkraft Deutschland liegt für das Jahr 2011 bei 1.610,2 Milliarden Euro. Das sind 2,6 Prozent mehr als im Jahr 2010. Der durchschnittliche Bundesbürger hat demnach im kommenden Jahr eine Kaufkraft von 19.684 Euro zu erwarten, die unter anderem für den Konsum, die Miete oder Lebenshaltungskosten ausgegeben werden können.
Nach Einschätzung von Wirtschaftsexperten wird sich die konjunkturelle Erholung auch im Jahr 2011 fortsetzen, was unter anderem auf die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sowie auf den prognostizierten Zuwachs der Nettolöhne und Rentenzahlungen zurückzuführen ist. Allerdings gibt es Faktoren, die noch eine Veränderung der prognostizierten Kaufkraft verursachen können. Derzeit rechnet die Bundesbank für das Jahr 2011 mit einer Inflation von 1,7 Prozent. Es hängt aber schon von wenigen Nachkommastellen ab, wie viel mehr bei den Menschen tatsächlich übrig bleibt. Zudem sind im kommenden Jahr an vielen Stellen mit höheren Beiträgen zu rechnen, wie beispielsweise bei der Krankenversicherung.
Bundesländervergleich: Hamburg holt auf
Aufgrund der positiven Entwicklung des Stadtstaats Hamburg macht dieser im Bundesländervergleich zwei Plätze gut, erobert den zweiten Rang hinter Bayern und verdrängt Hessen und Baden-Württemberg jeweils um einen Platz nach hinten.
Trotz der positiven Entwicklung des Stadtstaats Berlin (Wachstum von 4 Prozent) bleibt die deutsche Hauptstadt wie im vergangenen Jahr auf dem elften Platz im Bundesvergleich. Zusammen mit Brandenburg liegt Berlin etwa 10 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt und damit deutlich vor den Bundesländern Thüringen, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Diese liegen alle rund 16 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
Kreise: Hochtaunus und Starnberg unschlagbar
Auf der Ebene der Stadt- und Landkreise gibt es im Ranking der zehn kaufkraftstärksten Kreise keine Änderungen. Der Hochtaunuskreis baut mit einer Kaufkraft von 28.585 Euro pro Einwohner seine herausragende Position geringfügig aus. Dahinter folgt der Landkreis Starnberg mit 28.048 Euro je Einwohner, der Landkreis München mit 27.031 Euro sowie der Main-Taunus-Kreis mit 27.022 Euro Kaufkraft pro Einwohner. Beachtlich dabei ist, dass die Einwohner im kaufkraftstärksten Kreis bereits 4.400 Euro pro Jahr mehr zur Verfügung haben als die Einwohner des Kreises auf dem zehnten Platz.
Die Einwohner des ärmsten Kreises in Deutschland, dem Landkreis Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern, haben nur knapp mehr als die Hälfte dessen für den Konsum zur Verfügung, was die Einwohner des reichsten Kreises haben.
Im Ranking der 412 Kreise Deutschlands konnte der reichste ostdeutsche Landkreis Potsdam-Mittelmark (Brandenburg) die meisten Plätze gut machen und belegt nun mit einem verfügbaren Nettoeinkommen von 19.584 Euro je Einwohner Platz 162 im Vergleich zu Rang 190 im vergangenen Jahr.
Kaufkraftwachstum bei den einwohnerstarken Stadtkreisen
Positive Veränderungen des Indexwerts im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen insbesondere große deutsche Stadtkreise. Unter den zehn größten Stadtkreisen verzeichnen neun eine klar aufstrebende Entwicklung der Pro-Kopf-Kaufkraft. Nur Bremen kann sich diesem positiven Trend nicht anschließen.
Zur Studie
Die GfK Kaufkraft ist definiert als die Summe aller Nettoeinkünfte der Bevölkerung, bezogen auf den Wohnort. Neben dem Nettoeinkommen aus selbstständiger und nichtselbstständiger Arbeit werden ebenso Kapitaleinkünfte und staatliche Transferzahlungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld und Renten zur Kaufkraft hinzugerechnet. Von diesem verfügbaren Einkommen sind allerdings noch nicht die Ausgaben für Lebenshaltungskosten, Versicherungen, Miete und Nebenkosten wie Gas- oder Strom, Bekleidung oder das Sparen abgezogen. Folglich bedeutet ein nominaler Anstieg der Kaufkraft nicht zwangsläufig, dass jedem Einzelnen real mehr Geld zur Verfügung steht, wenn die aufgeführten Ausgaben deutlicher ansteigen. Darüber hinaus ist auch zu berücksichtigen, dass die Kaufkraft einer Region ein Durchschnittswert der dort lebenden Bevölkerung ist und nichts über die Kaufkraft einzelner Individuen, die Kaufkraft je Haushalt oder über die dahinter liegende Einkommensverteilung und damit die Schere zwischen „arm“ und „reich“ aussagt.
Basis der Berechnung sind, neben der Lohn- und Einkommenssteuerstatistik, einschlägige Statistiken zur Berechnung der staatlichen Leistungen sowie Prognosewerte der Wirtschaftsinstitute. Die Kaufkraft wird seit 1937 von der GfK berechnet.
GfK GeoMarketing stellt die Prognose für das neue Jahr jeweils zum 1. Januar fertig. Die GfK Kaufkraftdaten sind ab dann verfügbar für alle deutschen Stadt- und Landkreise, für alle Gemeinden und Postleitzahlgebiete sowie für 2,5 Millionen Straßenabschnitte.
Weitere Informationen:
Cornelia Lichtner, Tel. +49 7251 9295-270, cornelia.lichtner@gfk.com oder unter www.gfk-geomarketing.de/kaufkraft
Hinweis für die Redaktionen: Steigerungsraten werden von GfK GeoMarketing nur in dieser Pressemitteilung veröffentlicht
Für das Jahr 2010 war zum Ende des Jahres 2009 eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 18.904 Euro prognostiziert worden. Angesichts des unerwartet positiven Verlaufs des Jahres 2010 für die Verbraucher waren es nach Revision der Werte zu Ende 2010 aber tatsächlich 19.185 Euro, die im rechnerischen Bundesdurchschnitt verfügbar waren. Für das Jahr 2011 wird von diesem revidierten Wert ausgehend bundesweit mit einer nominalen, d.h. nicht Inflations-bereinigten, Steigerung von 2,6 Prozent gerechnet. Die Entwicklung der Kaufkraft der einzelnen Regionen ist aber von vielfältigen Faktoren abhängig – etwa der Entwicklung des regionalen Arbeitsmarktes und der Bevölkerungsstruktur. Dies belegen die regionalisierten Kaufkraft-Daten von GfK GeoMarketing. Alle in der Pressemeldung genannten Vergleichszahlen zum Jahr 2010 beziehen sich auf revidierte Werte.
Zur GfK Gruppe
Die GfK Gruppe bietet das grundlegende Wissen, das Industrie, Handel, Dienstleistungsunternehmen und Medien benötigen, um Marktentscheidungen zu treffen. Ihr umfassendes Angebot beinhaltet Informations- und Beratungsservices in den drei Sektoren Custom Research, Retail and Technology und Media. Weltweit ist die Nummer 4 der Marktforschungsunternehmen in mehr als 100 Ländern aktiv und beschäftigt über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2009 betrug der Umsatz der GfK Gruppe 1,16 Milliarden Euro. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com. Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/gfk_gruppe
V.i.S.d.P.
GfK SE, Corporate Communications
Marion Eisenblätter
Nordwestring 101
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Letztes Wort
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„Dies ist also der Lohn für den ersten Apostel der Freiheit! Die Ungeheuer, die mein Blut fordern, werden mich nicht lange überleben!“ [auf dem Weg zur Guillotine]
Camille Desmoulins, französischer Revolutionär, 1794