berliner abendblätter 2.00 am 22.12.

22.12.
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Jeanne d ´Arc der Wirtschaft Marie-Christine Ostermann klagt „Euro-Rettung ist Betrug an junger Generation!“
15.12.2010 – bild
Von OLIVER SANTEN
Vertreterin der jungen Wirtschaft übt heftige Kritik an möglichen neuen milliardenschweren Rettungsaktionen.
Marie-Christine Ostermann, seit dem 14.11.2009 Vorsitzende des Verbandes der „Jungen Unternehmer“, sagte BILD.de:
„Bei der Euro-Rettung werden die Interessen der jungen Generation völlig ignoriert. Wenn Deutschland für die Schulden von Pleite-Staaten zahlt, wird vor allem die junge Generation um ihre Zukunft betrogen. Diese Milliarden fehlen hierzulande für Unis, Schulen und Kindergärten.“
Die Verbandschefin forderte Bundeskanzlerin Merkel auf, neue Milliardenhilfen für überschuldete Euro-Länder unbedingt zu verhindern. Ostermann: „Solange nicht endlich auch private Gläubiger – wie zum Beispiel Banken – zur Kasse gebeten werden, muss Frau Merkel weitere Rettungspakete blockieren.“ Europa dürfe nicht endgültig zur Transferunions verkommen.
Die EU-Staats- und Regierungschefs werden beim Gipfeltreffen am Donnerstag und Freitag in Brüssel keine Weichenstellung für eine engere wirtschaftspolitische Zusammenarbeit in Europa vornehmen. Die Verhandlungen über eine begrenzte Änderung des Vertrags von Lissabon zur langfristigen Stabilisierung des Euro sind noch nicht abgeschlossen. Der Gipfel will aber darüber entscheiden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt zu dem Thema heute eine Regierungserklärung im Bundestag ab.
Die 32-Jährige Ostermann leitet seit vier Jahren gemeinsam mit ihrem Vater den Lebensmittelgroßhandel Rullko Großeinkauf GmbH & Co. KG im westfälischen Hamm. Das Unternehmen beliefert Großküchen von Krankenhäusern und Altenheimen, macht 75 Millionen Euro Umsatz im Jahr und beschäftigt 150 Mitarbeiter.
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Der Tagesspiegel: Haupttäter des Mordes von Potzlow aus dem Gefängnis entlassen
16.12.10 | Berlin (ots) – Der Haupttäter in einem der schrecklichsten Verbrechen in der Geschichte des Bundeslandes Brandenburg, dem Mordfall Potzlow, ist nach Informationen des Berliner „Tagesspiegels“ (Freitagsausgabe) auf freiem Fuß. Marcel S. (25) wurde bereits in der letzten Oktoberwoche aus der Justizvollzugsanstalt Wriezen entlassen, die Verbüßung der Reststrafe ist zur Bewährung ausgesetzt. Marcel S. hatte mit seinem älteren Bruder Marco und dem Komplizen Sebastian F. in der Nacht zum 13. Juli 2002 im uckermärkischen Dorf Potzlow den 16-jährigen Schüler Marinus Schöberl stundenlang mit Schlägen, Tritten und weiteren Misshandlungen gequält. Zuletzt versetzte Marcel S. dem Opfer in einem früheren Schweinestall einen „Bordsteinkick“. Schöberl hatte in die Kante eines Schweinetrogs beißen müssen, dann sprang Marcel S. dem Schüler ins Genick. Später verscharrten die Schläger die Leiche in einer Jauchegrube. Der Fall rief über Brandenburg hinaus Entsetzen hervor. Die drei Täter zählten damals zur rechtsextremen Skinheadszene. Das Landgericht Neuruppin verurteilte Marcel S. im Oktober 2003 wegen Mordes, gefährlicher Körperverletzung und Nötigung zu achteinhalb Jahren Jugendstrafe. Der erwachsene Bruder Marco erhielt 15 Jahre Haft, der Heranwachsende Sebastian F. kam zunächst mit zwei Jahren davon. Diesen Teil des Urteils hob der Bundesgerichtshof Ende 2004 auf, in einem weiteren Prozess verurteilte dann das Landgericht Neuruppin Sebastian F. zu drei Jahren Jugendstrafe.
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Die Academie francaise hat ein Mitglied verloren.
Jacqueline Worms de Romilly (geborene Jacqueline David; * 26. März 1913 in Chartres; † 18. Dezember 2010 in Boulogne-Billancourt war eine französische Philologin und Mitglied der Académie française. Sie wurde bekannt durch ihre Arbeiten zur antiken griechischen Kultur und Sprache, besonders zu Thukydides.
Jacqueline David entstammte einer Familie des gebildeten französisch-jüdischen Bürgertums. Sie war die Tochter von Maxime David, einem französischen Professor der Philosophie, und von Jeanne Malvoisin. Ihr Vater fiel im Ersten Weltkrieg.
1988 wurde sie als zweite Frau, nach Marguerite Yourcenar, in die Académie française berufen.
1995 erhielt sie die griechische Staatsbürgerschaft; 2000 wurde sie zur Botschafterin des Hellenismus ernannt. 2008 konvertierte sie zum Katholizismus.
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Morgen wird Helmut Schmidt 92 Jahre alt.
Zum Unterschied zwischen ihm und Helmut Kohl: dieser musste noch Kanzler aller Deutschen werden, Schmidt war es schon. Trotz oder wegen seiner Westorientierung, seines Zweithauses in Toronto?
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Lösung des Arbeitslosigkeitsproblems
Wenn in Deutschland prozentual genau so viele Menschen im öffentlichen Sektor angestellt wären wie in den Vereinigten Staaten, dann gäbe es hier Vollbeschäftigung.
Warum stellt der Staat nicht alle Arbeitslose ein? Und beschäftigt sie, ungeachtet, ob sie auf ihrem Posten gesellschaftlich notwendige oder zusätzliche Arbeit verrichten!
Er, der Staat, müsste mit dem Mindestlohn vorangehen, nach dem biblischen Motto „Nötiget sie hereinzukommen!“.
Der nächste Regulierungsschritt beträfe die gesetzliche Arbeitszeit. Kein Mensch sollte mehr als 1.000 Stunden per annum arbeiten. Deutschland könnte zu den 40.000.000 Beschäftigten noch mal 17.000.000 einstellen. Junge Leute hätten die ersehnte Freizeit, ältere ihren Platz, wo sie gebraucht würden.
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In den letzten zwei Jahrhunderten kam der große Bruch jeweils in der zweiten Dekade. Zwischen 1810 und 1820 und zwischen 1910 und 1920 unterlag Europa Entwicklungen, wonach es kaum wiederzuerkennen war. Waterloo hat Napoleon verbannt, der I. Weltkrieg die Dynastien entmachtet. Was bereitet das anbrechende Jahrzehnt?
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Ende aller Tragödien
Der Sozialismus ist nicht tot. Er hat sich nur in den Kreis der oberen Zehntausend zurückgezogen. Ab einer gewissen Größe kann man gar nicht mehr scheitern. Das ist die Lehre aus der Finanzkrise der letzten Jahre, das heißt es ist keine Tragödie mehr möglich. Je höher die Fallhöhe, desto sicherer ist das süße Leben, um so weicher der Fall, die Wolken, sie haben Balken bekommen!
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Der Mond, verfinstert
„Die Mondfinsternis am 21.12.2010 fand in Mitteleuropa unter sehr ungünstigen Voraussetzungen statt. Das Geschehen spielt sich in unmittelbarer Horizontnähe ab. Auf 50° nördlicher Breite und 10° östlicher Läge stand der Mond bei Sichtbarkeitsbeginn der Halbschattenphase nur noch etwa 8 Grad hoch; etwa zur Mitte der partiellen Phase ging er unter. Im Nordwesten Mitteleuropas, z.B. auf den nordfriesischen Inseln, waren die Bedingungen etwas besser, da der Mond hier etwa 30 Minuten später hinter dem Horizont verschwand. Deshalb konnte hier immerhin noch die gesamte partielle Phase bis kurz vor Eintritt der Totalität beobachtet werden. Andererseits erfolgte im Südosten, z.B. in Wien, der Eintritt in den Kernschatten erst bei Monduntergang. Je weiter westlich und nördlich man sich befand desto mehr bekam man von der MoFi zu sehen.
Wer die Finsternis in voller Länge erleben mochte, musste mindestens bis nördlich des Polarkreises (Polarnacht!) oder nach Island reisen. Wirklich optimal beobachten konnte man diese MoFi allerdings erst in Nord- und Mittelamerika sowie in großen Teilen des pazifischen Raums. In Südamerika und auf den atlantischenen Inseln (Madeira, Kanaren usw.) ging der Mond während oder nach der totalen Phase unter; im westlichen Afrika ist die Situation ähnlich ungünstig wie in Mitteleuropa. Australien, Neuseeland, der westliche Pazifik und Ostasien erlebten die MoFi bei Mondaufgang in der Abenddämmerung. Für das mittlere und westliche Asien, den größten Teil Afrikas und die Antarktis stand der Mond während des gesamten Finsternisverlaufs unter dem Horizont.“
http://www.mondfinsternis.net/mofi2010t/index.htm#wo
Wenn es etwas Anderes, Transzendentes gibt, dann kommt es vom Mond. Der Mond schafft das Klima der Erde und ihre Bewegung. Der Trabant hilft dem Planeten, mit der Sonne zu bestehen.
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Letztes Wort
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„I do not know which is more difficult in a Christian life – to live well or to die well.“ („Ich weiß nicht, was für einen Christen schwieriger ist – richtig zu leben oder richtig zu sterben.“)
Daniel Defoe, englischer Schriftsteller, 1731